von Bonndorf an der Sauschwänzlebahn vorbei, entlang der Wutach nach Tiengen (Waldshut-Tiengen)

Nach dem Frühstück eine kurze Runde durch Bonndorf, bevor wir zu unserem heutigen Ziel starten. Die Schlosskapelle errichtet 1726/27, umgesetzt 1820 an die jetzige Stelle im Stadtgraben. Gegenüber das Möhringer Schwarzwaldhotel und die daneben liegende Grundschule. 

Wir starten Richtung Münchingen, nach ca. 8 km kommt die Abzweigung mit der Möglichkeit auf direktem Weg Richtung Stühlingen oder die Strecke an der Wutachschlucht entlang zu fahren. Unser Plan ist entlang der Wutachschlucht. Durch eine schöne Landschaft geht es rasante 3 km den Berg abwärts, Genuss am frühen Morgen. Als ich Dillendorf lese ... da oben an der Abzweigung war noch ein dritter nicht so schöner Weg, ich bin falsch abgebogen. Man soll nicht nur nach Schönheit gehen :-))) Den Weg wollen wir nicht zurück fahren und dank komoot finde ich einen Alternativweg (2,5 km den Berg hoch) um auf die Tour zu gelangen.

Wir sind wieder auf der Strecke, um sicher zu gehen will ich nun nach der zur Verfügung gestellten gpx-Datei fahren. Die Tour auf dem Handy stimmt nicht mit der Streckenbeschreibung im Heft überein, grummel. Eine tischfüllende Schwarzwaldkarte ist in den Unterlagen dabei, finde ich beim radeln zu unpraktisch, da gilt unsere Empfehlung den bikeline Radwegekarten vom Verlag Esterbauer, die sind praktischer fürs Rad und im Lenkertaschenformat.

Die Orte die in der Tourenbeschreibung genannt sind, merke ich mir und wir fahren nun nach den Radwegeschildern. Der Radweg verläuft überwiegend auf der Kreisstraße, die, zumindest heute, nicht so stark befahren ist. 

Lausheim-Blumegg

hier steht eine Männergruppe mit Fotoapparaten - was sagt uns das ? ein Zug kommt :-) Wir stellen unsere Räder ab und warten geduldig auf die Bahn. Und ich bekomme eine Schnappatmung als auf dem Parkplatz, trotz der freien Plätze an der Straßenseite, direkt entlang der Bahnlinie geparkt wird. Der Blick auf die Schienen ist weg. Nach wenigen Minuten wird umgeparkt (nach einer Unterhaltung mit vermutlich Fotografen), der Blick ist wieder frei, freuuu. 

Der Haltepunkt Lausheim-Blumegg wurde nachträglich 1899 als Haltepunkt angelegt um Holz aus dem Schwarzwald abzutransportieren. Die Zuganfahrt bergwärts ist besonders schwierig, da das Gleis in einer Steigung liegt. 

Sie kommt um die Kurve

Die Sauschwänzlebahn   

Dampflokomotiven der Museumsbahn verkehren zwischen Weizen und Zollhaus-Blumberg. Die beiden Orte liegen in der Luftlinie 10 km auseinander, da ein Anstieg von über 230 m zu bewältigen ist, wurde die Strecke auf 25 km verlängert. Wie bei der Gotthardbahn gibt es einen kurvenreichen Verlauf mit Kreisverkehrtunnel, dies brachte der Bahn den Namen "Sauschwänzlebahn" ein. 

Den Bau der Bahnlinie hatte maßgeblich das Militär vorangetrieben, das nach dem Deutsch-Französichen Krieg 1870/71 mit Hilfe der Eisenbahn schnelle Truppenverlagerungen von der Bundesfestung Ulm in das südliche Elsass ermöglichen wollte. Die bestehende Strecke von Singen Richtung Oberrhein führte mehrfach durch die Schweiz und durfte aufgrund eines Staatsvertrages nicht vom Militär benutzt werden. Der Bahnbetrieb wurde 1955 eingestellt, seit 1977 verkehrt die Museumsbahn auf der Strecke.  Quelle: Tourenheft Veranstalter

Hinter Grimmelshausen ein Blick auf die Wutach. Ab hier verläuft die Wutach an der Schweizer Grenze entlang. 

Urgewaltig und nur wenige Meter weiter sieht die Wutach wie ein friedlich dahinplätschernder Fluss aus. 

Die Sauschwänzlebahn nochmals in der Gegenrichtung zwischen Weizen und Grimmelshausen.

Wer kennt diesen internationalen Schriftzug nicht? Unter Handwerkern und Häuslesbauern wohlbekannt, die Firma sto. Das Gebäude wurde vom britischen Architekten Michael Wilford entworfen. Die Firma Sto ist seit 1955 in Weizen, einem Stadtteil von Stühlingen beheimatet. 

Stühlingen

liegt in direkter Nachbarschaft zum Schweizer Kanton Schaffhausen.

Wiizemer Steg 

überspannt die Wutach in einer Länge von 42 Metern und in einer Höhe von ca. 5 Metern. Die Geschiche des Stegs beginnt 1914 ⇒ Beitrag dazu beim Südkurier, 1980 wurde der Steg der Stühlingen und Schleitheim verbindet, wieder errichtet. Die Kosten für den Wiederaufbau wurden je zur Hälfte von der Schweizer und Deutschen Seite getragen. Die Hauptträger der Brücke bestehen aus Stahl, die Sekundärkonstruktion aus Holz. 

Im Bereich von Stühlingen erfolgt seit 2020 die Renaturierung der Wutach. Die Wutach soll auf einer Länge von 1.700 m in eine reichhaltige und dynamische Auenlandschaft zurückgeführt werden. Das Konzept sieht keine aufwändigen Baumassnahmen vor. Bereits kleinere Anpassungen ermöglichen der Wutach in den kommenden Jahren die Umgestaltung weitgehend selbst vornehmen zu können. Auf der Schweizer Seite kann das Projekt dank der Tenger Stiftung realisiert werden. Diese stellt große Teile ihrer erworbenen Ufergrundstücke für die Erweiterung des Gewässerraumes kostenlos zur Verfügung. Quelle: Infoschild

Hinter Eberfingen, Stadtteil von Stühlingen, Staustufe mit dem Mühlenkanal auf der Schweizer Seite, der das Wasser- und Elektrizitätswerk Hallau versorgt.

Meine Kamera musste beweisen, dass sie schwindelfrei ist und kein Bad möchte :-)

Der Weg von Eggingen nach

Ofteringen

einem Ortsteil von Wutöschingen mit der Reuentaler Mühle und einem kurzen Abstecher in den Ort mit Kloster Marienburg, einem Benediktinerinnenkloster. Die Holzbrücke über die Wutach steht in Wutöschingen. 

Lauchringen

Diesen Anblick wird es nicht mehr lange geben. Die denkmalgeschützte Eisenbahnbrücke über die Wutach auf der Strecke Basel - Konstanz, soll abgerissen und durch eine neue ersetzt werden. 

Wir sind an unserem heutigen Tagesziel

Tiengen

angekommen. Tiengen, erstmals erwähnt 858, bildet zusammen mit Waldshut eine Doppelstadt: Waldshut-Tiengen, die größte Stadt des Landkreises Waldshut. Ca 22.800 Einwohner.  

Hier ist mächtig was los und das Glück ist uns hold, ein frei werdender Tisch am Eiscafe. Nach der Stärkung laufen wir mit unseren Rädern durch die Altstadt und sammeln erste Eindrücke. Was uns auffällt sind die vielen und reichhaltigen Wandbemalungen an den Häusern.  

In Waldshut-Tiengen bestand 500 Jahre lang eine jüdische Gemeinde. 1940 wurden die letzten sechs hier lebende jüdische Frauen ins Lager Gurs verschleppt. Die Stolpersteine machen auf Häuser aufmerksam in denen früher Juden lebten oder ihr Geschäft hatten. 

Rathaus

um 1582 erbaut. Im Jahr 1827 erhielt das Rathaus seine klassizistische Fassade von Paul Fritschi.

Tiengener Schloss

das sich aus einer kleinen Burg aus dem 11. Jhdt. entwickelt hat. Nach dem großen Brand im Jahr 1499 wurde die Burganlage zum heutigen Schloss erweitert. ⇒ Geschichte

Wir bringen die Räder zu unserer Unterkunft, Hotel Brauerei Walter. Das einchecken gestaltet sich etwas chaotisch, die Rezeption ist nicht, wie angegeben, besetzt, eine Telefonnummer für den Bedarfsfall steht auf dem Tresen. Von einem anderen Gast erfahren wir, dass man einen Code für's Zimmer benötigt. Die mails gecheckt und den Zimmercode gefunden. Ein Gast hat Probleme und ruft die angegebene Nummer an, es kommt schnell jemand. Ich erspare mir den weiteren Verlauf, zufriedener Gast fühlt sich anders an ... Die Freude auf das beschriebene Abendessen im als Michelin Bib-Gourmand Restaurant ausgezeichnet, in dem uns köstliche Leckereien serviert werden - entpuppt sich als Abstellplatz. 

Nach dem einchecken starten wir unseren Rundgang durch die Stadt.

Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt

Bauwerk des Spätbarocks vom Voralberger Baumeister Peter Thumb. Erbaut 1753-55, der untere Turmteil wurde vom gotischen Vorgängerbau übernommen. 

Storchenturm

Das Wahrzeichen von Tiengen. Der Turm war Eckpfeiler der alten Stadtbefestigung, die Mitte des 19. Jhdts. abgetragen wurde. Zeitweise diente er als Gefängnis und wurde auch Diebesturm genannt. Die 1899 aufgesetzte Haube trug einmal ein Storchennest

Wir finden bei unserer Erkundungstour durch Tiengen ein kleines, feines, italienisches Restaurant, das Heckerstüble, sehr freundlich und wir durften am einzigen im Moment freien Tisch (der bereits wieder reserviert war) Platz nehmen. Das Essen und der Wein sehr gut, unsere vollste Empfehlung.

Rad: 

Bonndorf - Tiengen (Waldshut-Tiengen)

51 Km  ⬈581m ⬊1049m ⤒888müNN ⤓330üNN 🕐2:40 Std  max.53,4km/h

Die nächste Tour führt uns in die Schweiz.


Kommentare
()
Einen neuen Kommentar hinzufügenEine neue Antwort hinzufügen
Ich stimme zu, dass meine Angaben gespeichert und verarbeitet werden dürfen gemäß der Datenschutzerklärung.*
Abbrechen
Antwort abschicken
Kommentar abschicken
Weitere laden
 
Archiv

 

 

 

 

2024©fotowelt-brigitte.de     ⟨  Impressum/Kontakt/Datenschutz  ⟩    ⟨  Gästebuch  ⟩     

 
 
 
 
 
Fotowelt Brigitte 0