von Tiengen über Bad Säckingen und Augusta Raurica nach Basel

Wir sind startklar und warten mit anderen Gästen auf's Frühstück, dass mit Verspätung beginnt. Geschlafen haben wir gut. Eine Empfehlung gibt es nicht. 

Von Tiengen radeln wir an der Wutach entlang, die beim Industriegebiet in den Hochrhein mündet. Ein Abstecher nach Koblenz hätte sich angeboten - Koblenz am Rhein gibt's nicht nur in Rheinland-Pfalz  :-) Viele Orte unterwegs bieten sich für einen längerer Aufenthalt an.

Wir begrüßen den Rhein, der sich von seiner schönsten Seite zeigt - mit Sonne und blauem Himmel.

 

Von Waldshut-Tiengen kann man den Rheinfall, der ca. 35 km entfernt liegt, mit in die Tour einbauen. Den Rheinfall radeleten wir 2021 an, zu den Fotos ⇒ Rheinfall. Wir fahren in die andere Richtung entlang dem Rhein. 

In Waldshut gibt es einiges zu besichtigen, wir fahren an Waldshut (-Tiengen) vorbei. Bei Dogern geht es über den Kraftwerkskanal Albbruck-Dogern, entlang des Aubeckens und des Damms. Hier verläuft der Radweg einige Meter unterhalb dem Wasserspiegel des Kraftwerkkanals. Bei Albbrück wieder zurück zum "Festland"

Durch Luttingen geht es Richtung Laufenburg. Ab Gebiet Feldgraben, kurz vor Laufenburg, führt der Radweg für ca. 1 km über einen Steg direkt am Rhein entlang. 

Laufenburg (Baden)

auf der rechten Seite des Rheins liegend. Im Lunéviller Frieden, 1801, wurde die bis dahin gemeinsame Stadt geteilt. Die Stadt, ab 1805 Kleinlaufenburg genannt, ab 1. Nov. 1930 Laufenburg (Baden), entwickelte sich von ca. 270 Einwohnern zu einer Stadt mit über 9.000 Einwohnern.

Laufenburg (Schweiz)

linksrheinisch, gehört zum Kanton Aargau. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1173. In beiden Laufenburg wird die grenzüberschreitende Zusammenarbeit groß geschrieben. 

Auf der deutschen Seite der Kriegerfelsen mit dem denkmalgeschützten Adler aus Bronze. Von hier oben hat man einen schönen Ausblick auf die beiden Städte und den Rhein. Das Kriegerdenkmal ist den Opfern aus beiden Weltkriegen gewidmet. Auf einer Tafel sind die Namen der Gefallenen aufgeführt. Der Kriegerfelsen ist von der Codmananlage, einem kleinen Park direkt am Rhein zu erreichen. 

Bad Säckingen

Kurstadt im Landkreis Waldshut. Die Stadt entstand im Umfeld des gleichnamigen Klosters. Die Gründung des Klosters wird dem heiligen Fridolin zugeschrieben. Bevor der rechte Rheinarm 1830 zugeschüttet wurde, lag die Stadt auf einer Rheininsel die nur über Brücken erreichbar war. Zwei Brücken verbinden heute die Deutsche Seite mit der Schweizer Seite. Die Fridolinsbrücke und die längste überdachte Holzbrücke Europas.

An der Fischtreppe beim Rheinkraftwerk Säckingen sind einige Vögel versammelt. Ein Gitter verhindert ein näheres herankommen.

Gallusturm

Im Jahr 1343 wurde der Gallusturm nach dem furchtbaren Hochwasser als Schutzwall gegen das Rheinhochwasser und als Verteidigungsanlage mit Stadtmauer gebaut. Im Jahr 1973 von der Narrenzunft Säckingen wiederhergestellt als Bollwerk gegen Trübsal.

Auf dem Sockel des Brunnens steht die Skulptur des heiligen Gallus. 

Holzbrücke

Über 450 Jahre alt und mit 204 Meter die längste überdachte Holzbrücke Europas. Sie verbindet Bad Säckingen mit dem Schweizer Ort Stein. Ihr zu Ehren findet alle 2 Jahre auf dem Münsterplatz das Brückenfest statt. ⇒ Historie der Holzbrücke 

Einige Eindrücke aus Bad Säckingen:

Fridolinsmünster

Fridolin war Missionar und Klostergründer. Mit knapp 56 Metern sind die beiden Türme die höchsten im Landkreis Waldshut. 

Figurengruppe

Außen über dem Eingang die Figurengruppe mit dem heiligen Fridolin und Urso aus Glaurus. Urso war ein vornehmer Mann der dem neuen Kloster viele Besitztümer schenkte. Als die Schenkung nach seinem Tod angefochten wurde, erweckte Fridolin den Toten für die Gerichtsverhandlung zum Leben, damit er als Zeuge aussagen konnte.  

Die Deckenfresken

stellen das Wirken und die Verherrlichung des heiligen Fridolin in Mittel- und Seitenschiffen dar. Künstler: Johann Michael Feichtmayr aus Augsburg  (1709/10-1772). Mittelschiff: Die Schutzheiligen des Stifts Säckingen, Apotheose Fridolins. Deckenfresko über der Orgel: Engelmusik mit König David.

Die Kanzel wird von der Samsonfigur getragen. Quelle und viele Infos zur Geschichte: saeckinger-geschichte.de/st-fridolin

Bad Säckingen wird auch die Trompeterstadt genannt. Im 17. Jahrhundert schrieb Dichter Joseph Victor von Scheffel das Buch über den Trompeter von Säckingen. 1884 in Leipzig die Aufführung der Oper. Mehr Infos ⇒ trompeter-von-saeckingen.de.

Wer Bad Säckingen besucht, hier gibt es noch viel zu entdecken. ⇒ rundgang-durch-die-altstadt oder im Stadtteil Wallbach das ⇒ Müllmuseum

Naturschutzgebiet Wehrabucht

bei Wehr-Brennet, hier mündet die Wehra in den Rhein. Das 11 Hektar große Naturschutzgebiet wurde 1997 mit wesentlicher Unterstützung von Harmut Wasarat - Ornithologe - zum Naturschutzgebiet erklärt. Hier leben u.a. rund 130 Vogelarten, davon stehen 60 auf der Roten Liste, seltene Frosch- und Krötenarten. Entstanden ist das Feuchtgebiet durch den Bau des Kraftwerks Ryburg-Schwörstadt, 1930. Durch den Rückstau entstand an der Wehramündung eine Auenlandschaft. Durch die Aufschüttung des Abraums vom Bau des Kavernenkraftwerks Säckingen 1968, wurde durch den neuen Damm ein Teil der Wehra vom Rhein getrennt und ein See entstand.  Quelle: Artikel des Südkuriers

Von Riedmatt entlang der B 34 bis zur Abfahrt zum

Schloss Beuggen

das direkt am Rhein liegt. Das Schloss wurde 1268 vom Deutschen Ritterorden fertiggestellt und diente 560 Jahre als Sitz des Deutschen Ordens in der Ballei Schwaben-Elsass-Burgund. Danach wurde es als Lazarett und als Kinderheim (1820-1980) genutzt. Heute ist es ein Hotel mit Restaurant und Veranstaltungen. Hier geniessen wir einen Kaffee mit Kuchen. 

Nach dem Schloß halten wir uns nicht an die vorgeschlagene Tour oberhalb der Bundesstraße und fahren am Rhein entlang weiter. (Tour wurde inzwischen angepasst) und so entdecken wir in Rheinfelden die Dolivo Plattform und den

Ausstellungspavillon Kraftwerk 1898  

der sich in der Nähe des Standortes des alten Wasserkraftwerkes Rheinfelden befindet, das eines der ältesten Wasserkraftwerke war. Über zwei Stockwerke erlebt man hier ein Stück Geschichte und kann Informationen abfragen. 

Rheinfelden

Zweitgrößte Stadt des Landkreises Lörrach mit ca 32.000 Einwohnern und mit 100 Jahren eine junge Stadt. Entstanden im Zeitalter der Eisenbahn und mit dem Bau des ersten europäischen Flusskraftwerkes. ⇒ Stadtgeschichte. In der Nähe der Brücke ist ein gewaltiger Strudel von fast 50 m Tiefe, das St.-Anna-Loch. Ab Rheinfelden können Schiffe durchgehend bis zur Mündung des Rheins in die Nordsee fahren.   

Über die Alte Rheinbrücke in das schweizerische Rheinfelden. Auf  der Brücke die Statue von Agnes von Reinfelden, der Tochter Rudolfs von Reinfelden, dem Gegenkönig von Heinrich dem IV. Das schweizerische Rheinfelden liegt im Kanton Aargau ⇒ rheinfelden.ch/sehenswuerdigkeiten . Hier ist mächtig was los und wir radeln direkt weiter

auf einem gut ausgebauten Radweg zum

Römischen Theater Augusta Raurica

im schweizerischen Augst, Kanton Basel Landschaft. Das Theater befindet sich in der Römerstadt, dem größten archäologischen Park der Schweiz. Um 200 n.Chr. lebten hier etwa 10.000 Menschen. 

Taberna

Verkaufsladen, Wohn- und Werkraum. Der Backofen aus der Zeit um 250 n. Chr., bei der Ausgrabung war er fast vollständig erhalten. 

Lapidarium

eine Sammlung von Steindenkmälern

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt von der Anlage. Mehr Infos auf der umfangreichen Seite von  ⇒ augusta raurica.ch

Nach der Besichtigung vorbei am Kraftwerk Augst über das Stauwehr nach Whylen, Landkreis Lörrach. Das 212 m lange Stauwehr verbindet die beiden Kraftwerke  Augst und Wyhlen quer über den Rhein. Durch das Wehr entsteht ein max. Gefälle von 6,7 m das für die Stromproduktion erfoderlich ist. 

Nach Grenzach, am Hörnle, verlassen wir über den Grenzübergang Whylen-Grenzach wieder Deutschland und radeln entlang des Rheins zu unserem heutigen Ziel Basel, Altstadt.

Wir übernachten im Hotel Rochat. Aus der Geschichte: "Die Eröffnung erfolgte 1899 durch einen aus der Abstinenzbewegung des Blauen Kreuzes hervorgegangenen Verein. Hintergrund war das damals akute Alkoholproblem im frühen Industriezeitalter. Gegründet wurde das Blaue Kreuz in der Schweiz durch den Genfer Pfarrer Louis Lucien Rochat. Arnold Bovet brachte seine Ideen nach Basel. Das Gebäude wurde anstelle eines früheren Patrizierhauses errichtet und steht unter Denkmalschutz"

Nach dem einchecken und abstellen der Räder im überdachten abgeschlossen Raum im Innenhof des Hotels, besuchen wir am Abend Basel.  Fotos davon im nächsten Bericht.

Rad: 

Tiengen - Basel

78 Km  ⬈459m ⬊505m ⤒350müNN 🕐 4:15 Std 


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