Durch das Revier - von Dortmund nach Hattingen

Blick aus dem Hotelfenster und die Frage wie wird das Wetter? Nach dem Frühstück geht es auf der Elias-Bahn-Trasse zurück und wir radeln nochmals am Hüttenwerk in Phoenix-West vorbei. Unterwegs am Wegesrand die Kunstwerke "Vogelfrau" - die Figur ist ca 1,5 m hoch und 2,4 m breit und steht auf einem Sockel in ca. 3 m Höhe und - "Totem mit Elster" aus Aluminium ca. 4,40 m hoch von den Künstlern Lucy und Joge Orta

Rheinischer Esel

wird die ehemalige 1880 eröffnete Bahnstrecke von Dortmund-Lüttringhausen nach Bochum-Langendreer genannt.  Nachdem die Zechen und Betriebe ihre Tätigkeit eingestellt hatten, ging auch der Frachtversand und die Personenbeförderung zurück und die Strecke wurde wegen fehlender Rentabilität stillgelegt. Die Bahntrasse wurde zurück gebaut, dient nun als ca. 13 km langer Rad- und Wanderweg und verbindet die Städte Dortmund, Witten und Bochum. Laut Legenden stammt der Streckenname von zahlreichen Marktfrauen die ihre Waren wie bepackte Esel bei sich trugen. 

Wir radeln durch die Stadt Witten mit ca. 95.000 Einwohnern, die zum Ennepe-Ruhr-Kreis gehört, weiter bis zur

Zeche Nachtigall 

die am Anfang des Muttental und an der Ruhr liegt und als Wiege des Ruhrbergbaus gilt. 

Man begann 1714 mit dem Bau von waagrechten Stollen in den Berg und der Förderung der Kohle durch Handarbeit. Durch die Erfindung der Dampfmaschine konnte man in den Tiefbau (senkrechte Schächte) übergehen.

Mit Helm und Jacke ausgestattet nehmen wir an einer Führung durch den Nachtigallstollen teil. Auf der rückwärtigen Seite verlassen wir den Stollen für einen Blick auf den Steinbruch. Hier sind die Schichten aufgeschlossen die in der  Oberkarbonzeit vor 316 Millionen Jahren abgelagert wurden. Im oberen Abschnitt kann man einen schmalen Kohlestreifen erkennen. Dieser wurde nicht abgebaut, da die Schichtdicke zu gering war und dient so heute als Anschauungsobjekt. 

Wieder zurück im Stollen, an einigen Stellen eine Stehhöhe von 1,40m. Es macht öfters "dong" wenn ein Helmgeschützter Kopf anschlägt :-) Damals eine schwere körperliche Arbeit, erschwert durch die gebückte Haltung. 

Bis 1850 galt die Zeche als die leistungsfähigste Anlage des Reviers, 1892 wurde die Kohleförderung eingestellt, da sie mit modernen Großschachtanlagen nicht mehr mithalten konnte. Die umfangreiche Geschichte auf der ⇒ Seite des Museums  

Maschinenhaus

1892 wurde das Zechengelände von Wilhelm Dünkelberg gekauft. Er errichtete auf dem Gelände  eine Dampfziegelei und eine Fabrik für die Herstellung von Ziegeleimaschinen. Das damals bestehende Maschinenhaus wurde nicht abgerissen und weiter verwendet. Heute kann man darin eine Dampffördermaschine von 1887 besichtigen. Einstellung der Ziegelei 1963.

Auf dem Außengelände ist u.a. der rekonstruierte Ruhrnachen "Ludwig Lenz" zu sehen. Bei allen Ausstellungsstücken findet man sehr informative Schilder zu den Themen. 

Hier bietet sich auch eine Wanderung auf dem Bergbauwanderberg an, ein 9 km langer Rundwanderweg durch das Muttental mit einer abwechslungsreichen Landschaft auf dem die Zeugnisse der ersten Zechen zu sehen sind.  Auf dem Wanderweg kommt man auch an der Burgruine Hardenstein vorbei.

Wir fahren auf dem Radweg weiter und vor der Ruhrüberfahrt ein kurzer Abstecher zur

Burgruine Hardenstein

die Burgkapelle wurde 1363 erstmals erwähnt, man vermutet dass die Uranlage älter ist. Erweiterungsbauten und die beiden Türme im 14. Jhdt. erbaut, die Vorburg entstand später. Im 18. Jhdt. Aufgabe und Verfall der Burg. Seit 1974 Erhaltungsarbeiten durch die Stadt Witten und Burgfreunde Hardenstein e.V. Die Burgruine steht unter Denkmalschutz.  Quelle: Schild 

Der Bogenschütze hat sich nach einer neuen Burg umgeschaut, er hatte keine Chance, die Burg war bereits besetzt und der Angriff wurde abgewehrt. Er musste wieder in sein dunkles Verlies zurück :-) 

ruhrtalFähre

oder Fähre Hardenstein genannt. Hier setzen wir mit anderen Fußgängern und Radlern in  4 Minuten über die Ruhr zur Herbeder Schleuse über. Die Fährfahrt wird mit einem freiwilligen Obulus beglichen, die Fährzeiten sind von März bis Oktober. Die Beförderung mit der elektrisch angetriebenen Fähre erfolgt seit 2006 durch Ehrenamtliche MitarbeiterInnen.

Kemnader See

einer von sechs Stauseen an der Ruhr. Naherholungsgebiet und ein Paradies für Inlineskater. Hier gibt es abschnittsweise getrennte Wege für Fußgänger, Radfahrer und Inlineskater. 

Hattingen

unser heutiges Ziel. Erstmals erwähnt 990, ca 56.000 Einwohner und zweitgrößte Stadt des Ennepe-Ruhr-Kreises. Mit einem wunderschönen mittelalterlichen Stadtkern, mit ca 150 überwiegend restaurierten Fachwerkhäusern, engen Gässchen und interessanten Häuserfassaden. Die Fachwerkhäuser die auf dem Grundbesitz der  Kirche standen, mussten als Grundsteuer Bienenwachs zur Herstellung von Kirchenkerzen entrichten.

Die Aufnahmen sind mehr aus den Randbezirken, in der Stadt war viel los und Aufnahmen mit wenig oder ohne Menschen nicht möglich. Was uns aufgefallen ist, viele Geschäfte, auch nahmhafte Ketten, sind im Ortskern zu finden und nicht so wie bei uns, weit vom Stadtkern entfernt.

Vor dem schlafen gehen, ein letzter Blick in die Altstadt, im Hintergrund der Kirchturm der St.-Georgs-Kirche. Wir übernachten im Hotel Zur alten Krone, ein um 1550 erbautes Gebäude, das mitten in der Altstadt, dem Malerwinkel, liegt und  unsere volle Empfehlung bekommt. Die Räder stehen in einer abgeschlossenen Hütte.

 

Radstrecke: 

Dortmund - Hattingen

38 Km  ⬈309m ⬊312m   ⤒142m üNN  ⤓68m üNN  🕐  2:30 Std  (lt. teasi)

weitere Motive von dieser Tour bei ⇒ Dieter's Fotoalbum

Die nächste Tour führt uns nach Kettwig, von mir als Bindfadentour bezeichnet :-) 


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