Durch das Revier - von Hattingen nach Kettwig

Hier meine als Bindfadentour bezeichnete Strecke. Warum Bindfaden? Die Schlechtwetterfront hat uns erreicht und an diesem Tag regnet es von morgens bis in den Abend hinein Bindfäden ohne Pause, Kein Nieseln, sondern heftiger Dauerregen. In den Nachrichten wurde dieser Tag als der bis dahin regenreichste Tag in diesem Jahr bezeichnet :-)

Der Blick aus dem Fenster  sagt uns: heute ist Wassertag, grins. 

Unsere Tour beginnt mit einer Führung über das Gelände der

Henrichshütte

Namensgeber der Hütte ist der Gründer Graf Henrich von Stolberg-Wernigerrode. Die Geschichte des Werkes von 1854 bis 2004  ⇒ henrichshuette-hattingen/geschichte

In einem Schließfach im Gebäude können wir unsere Taschen unterbringen, die Räder stehen im Freien. Die Kamera muss mit :-) ich entscheide mich für das Weitwinkelobjektiv und schütze die Kamera mit meiner Regenjacke. Uns erwartet eine sehr kompetente und freundliche Führung. Regenbedingt, wird die Führung, nach Rücksprache mit der Gruppe, überwiegend auf die "trockenen" Bereiche geändert. Bei der üblichen Führung geht es auch in die Höhe. Zuerst eine Übersicht des ehemaligen Werkes im Eingangsgebäude, dann geht es hinaus und Frau L. bietet uns eine kurzweilige Führung mit vielen interessanten Details. Mit großem Interesse lauschen wir ihren Erzählungen und das Regenprasseln interpretiere ich als Betriebsgeräusche von der Anlage :-)

Ein Name ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Sophie Henschel (1841-1915), eine außergewöhnliche Frau. Sie übernahm nach dem Tod ihres Mannes Oscar Henschel, Inhaber der Maschinenfabrik Henschel und Sohn, 1894 die Führung der Fabrik. In der damaligen Zeit musste eine Frau die ein Unternehmen leiten will, gegen viele Vorurteile kämpfen. Durch ihre weitsichtige Planung führte sie die Fabrik zur internationalen Größe und Anerkennung. 1904 wurde das Stahlwerk Henrichshütte gekauft. Frau Henschel hat sich mit ihrer Position und ihrem Vermögen in vielen Bereichen des Sozial- und Gesundheitswesen eingesetzt. Es wurden Wohnungen und Bäder für die Arbeiter, Schulen für die Kinder, Kranken- und Unfallversicherungen gestellt. Sie beteiligte sich mit einer großen Spende am Bau des Roten-Kreuz-Krankenhauses in Kassel. 1912, im Alter von 71 Jahren, übergab sie das Unternehmen an ihren Sohn Karl.  

Anschließend ein Besuch der Historischen Gebläsehalle

Wir packen alles, einschließlich uns, wieder wasserfest ein. Mein Teasi kommt zur Sicherheit auch in die Fahrradtasche und zeichnet hier zuverlässig auf.  Weiter geht es entlang dem Ruhrtalweg. Der Dauerregen kann unsere Begeisterung für diesen landschaftlich sehr schönen Streckenabschnitt nicht dämpfen. Unterwegs sind, auf Empfehlung unseres Reiseveranstalters, der Besuch des Eisenbahnmuseums und der Villa Hügel geplant.  

Gegenüber Dahlhausen verlassen wir den Ruhrtalweg und fahren über die Brücke Dahlhausen zum größten privaten Eisenbahnmuseum in Deutschland, dass sich auf dem ehemaligen Gelände des Bahnbetriebswerk Bochum-Dahlhausen befindet. Hier ist auf einem Gelände von 70.000 Quadratmetern eine Sammlung von mehr als 120 Schienenfahrzeugen zu sehen. Es macht keinen Sinn bei strömendem Regen die Anlage im Freien zu besichtigen und wir begeben uns wieder auf den Ruhrtalweg. Bei angenehmen Wetter eine Empfehlung zur Besichtigung. Auch der Baldeneysee, der größte Ruhrstausee, kann uns nicht zu einem Stopp verlocken, bei trockenem Wetter unsere Empfehlung.

Bedanken möchte ich mich bei dem/der AutofahrerIn welche/r mit knappem Abstand in einer großen Wasseransammlung mit Karacho an mir vorbei gefahren ist. Falls Sie mir eine Dusche gönnen wollten, hat nicht geklappt, ist alles an der Regenkleidung runter, aber das "mich erschrecken" war erfolgreich. Schade, dass ich keine Brille mit Scheibenwischer besitze ... 

Für die Besichtung der Villa Hügel mit dem Landschaftspark, hoffen wir auf ein Nachlassen des Regens, das ist nicht der Fall, der Regengott hat seine Schleusen voll geöffnet und wir unterlassen den Abstecher. Die schlossähnliche Villa mit 269 Räumen wurde 1870 - 1873 von dem Industriellen Alfred Krupp erbaut. 

Wir fahren weiter bis

Kettwig

Kettwig ist der flächenmäßig größte Stadtteil von Essen mit ca. 18.000 Einwohnern. 

Wir fahren direkt zu unserem Hotel Sengelmannshof, das Hotel ist sauber, ordentlich und bietet ein gutes Frühstück. Unsere Räder stellen wir in die abschließbare Garage. 

Die Regenkleidung hat stand gehalten. Die beiliegende Abdeckung meines Fotorucksacks hat nachgegeben, der Rucksack ist innen feucht. Zur Sicherheit hatte ich ein Handtuch auf die Kamera gelegt, was sich nun als guter Schutz herausstellt. Mein Partner benutzt eine gekaufte festere Abdeckung für seinen Fotorucksack, dieser ist trocken geblieben. Nach dem aufhängen unserer Regenkleidung schauen wir aus dem Fenster und ? es hat tatsächlich aufgehört zu regnen. Tja Petrus will uns die Stadt zeigen :-) Wir besichtigen die Stadt und bei  "Arne im Deutschen Haus" (leider keine Internetseite)  gibt es wohlschmeckendes Essen, guten Service und erhält unsere volle Empfehlung. 

Bei der Rückkehr von unserer Stadtbesichtigung, diesem Anblick des Nebengebäudes von unserem Hotel und Blauer Stunde, packen wir unsere Kameras nochmal aus. 

Radstrecke: 

Hattingen - Kettwig

46 Km  ⬈372m ⬊402m    115üNN    🕐   2:30 Std  (lt. teasi)

Die nächste Tour führt uns nach Duisburg


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