Mummelsee im Schwarzwald

In der wärmsten Märzwoche, waren wir mit der Familie im Schwarzwald unterwegs. Unser Ziel: der Mummelsee. Hier lag noch Schnee und der See war mit Eis bedeckt.  Selbst die Skihänge waren in Betrieb. Inzwischen sind die Temperaturen wieder gesunken und es hat geschneit, laut Webcam ist alles schneebedeckt. 

Der Mummelsee liegt an der Schwarzwaldhochstrasse, in 1036 m Höhe, ca. 18 Meter tief, mit einem Umfang von ca. 800 Metern, ist der höchst gelegene Karsee im Schwarzwald und über 10.000 Jahre alt. Im Norden des Mummelsees liegt die Hornisgrinde (1164m hoch), unterhalb des Sees der Luftkurort Seebach.  Die Schwarzwaldhochstrasse wurde 1930 eröffnet, davor war der See ein beliebtes Wanderziel.

Als Mummeln werden im Volksmund die Seerosen genannt, die früher hier zahlreich vorgekommen sein sollen.  In der Sage werden die Seejungfrauen (Nixen) auch als Mümmlein bezeichnet. So bestehen beide Möglichkeiten für die Namensgebung des Sees. 

Von der Hornisgrinde fließt das Moorwasser in den Mummelsee. Da dieses Wasser zuviel Schwefel und zu wenig Sauerstoff enthält, können keine Fische in dem See überleben. Vielleicht auch ein Grund, warum sich so viele Sagen um den Mummelsee bildeten. 

1850 Bau einer Schutzhütte, die ab 1872 bewirtschaftet wurde. Aus privaten Spenden entstand ein Steinhaus. 1893 Eröffnung des neu gebauten Hotels.  1932 Bau einer Jugendherberge. Nach dem Krieg, 1945, wurde der See von den Franzosen beschlagnahmt, der See sollte zugeschüttet und ein Truppenübungsplatz errichtet werden.  Proteste verhinderten diesen Plan. Nach 10 Jahren wurde das Berghotel und der See wieder an die Gemeinde Seebach zurück gegeben. Mit einer großen Spendenaktion erfolgte die Renovierung des Geländes. 1956 Neueröffnung des Berghotels. Im Mai 2008 brannte das Hotel durch eine fahrlässigen Brandstiftung komplett ab. Wiedereröffnung des neu gebauten Berghotels März 2010. Quelle: schwarzwald-informationen.de/mummelseehotel

Früher war es üblich, dass sich die Mädchen und Burschen in den Winterabenden in der Spinnstube des Dorfes traffen. Hier erzählt man sich, dass eines Abends drei wunderschöne, weiß gekleidetete Jungfrauen mit ihren hübschen Spinnrädern in die Spinnstube eintraten und baten mitspinnen zu dürfen. Eine fröhliche Unterhaltung fand statt. Die drei Schönen mussten sich aber früher wie die anderen auf den Heimweg begeben. Der Sohn eines Bauern verliebte sich in eines der Mädchen und bat sie wiederzukommen. Das taten die Drei auch. Da der verliebte Bursche mehr Zeit mit dem Mädchen verbringen wollte, drehte er die Uhr um eine Stunde zurück. Als sich die Mädchen auf den Heimweg machten, gestand er die Rückstellung der Uhr. Die Mädchen erschraken, schrien auf und rannten fort. Am folgenden Tag bemerkte man im Mummelsee drei große Blutflecken. Fortan hörte man ein Jammern und Klagen, dass aus der Tiefe kam. Die Mädchen kamen nicht mehr, offenbar war ihnen ein Leid zugestoßen, da sie erst nach Mitternacht nach Hause kamen. 

Der sagenumworbene See hat schon immer die Phantasie der Menschen angeregt: von Eduard Mörike die Ballade Die Geister am Mummelsee aus dem Jahr 1829 oder die Figur Simplicius von  Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, die einige Abenteuer am Mummelsee erlebt. Aus dieser Erzählung stammt der Mummelseekönig, den ich in meiner Kindheit das ein oder andere Mal in ehrfurchtvollem Abstand beäugt habe :-) 

Diese Holzskulpturen vom Kettensägenschnitzer Jürgen Echle  findet man beim Rundgang um den Mummelsee. Der Rundgang, ca 1 Km, ist barrierefrei ausgebaut. 

 

Der Sinn dieser "Liebesschlösser"-orgien erschliesst sich mir nicht - Ein Schloss ist ein Gegenstand mit dem man etwas sichert, einschliesst, festhält. Liebe kann man nicht einschliessen oder anketten - wer liebt, lässt dem anderen Freiheit, Liebe vertraut.  

Der Schwarzwälder Bollenhut

Der Bollenhut ist das auffälligste Merkmal der Schwarzwaldtrachten. Getragen wird er seit Mitte des 18. Jhdt.  in den Gemeinden Kirnbach, Gutach und Reichenbach (Kinzig- und Gutachtal).  Es ist ein Strohhut auf dem 14 Wollbommel angebracht sind, davon sind 11 sichtbar und 3 im Ansatz erkennbar.  Diese 14 Wollbommel stehen als Symbol für die vier Himmelsrichtungen, das Erdliche und den dreieinigen Gott. Usprünglich wurde die Tracht an kirchlichen und weltlichen Feiertagen getragen, inzwischen auch bei touristischen Veranstaltungen. 

Unverheiratete Frauen tragen den Hut mit roten Bommeln und verheiratete Frauen mit schwarzen Bommeln. 

Ca. 100 Originaltrachten sind im Schwarzwälder Trachtenmuseum in Haslach zu betrachten ⇒ Haslach Trachtenmuseum

Diese hier haben nichts mit dem Original zu tun (Kitsch) :


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